Der Müllimport nach Mallorca hat begonnen. Am Freitagmorgen (11.1.) erreichte die erste Lieferung von vorbehandeltem Haus- und Industriemüll den Hafen von Palma. Von dort aus wurde der Müll in die Verbrennungsanlage Son Reus transportiert, wo er zwischen 8 und 9 Uhr abgeladen werden sollte.

Wie Tirme, die Betreiberfirma der Müllverbrennungsanlage, am frühen Freitagmorgen mitteilte, hatten Mitarbeiter des Unternehmens am Donnerstag (10.1) vor Ort in einer Recyclinganlage in Sabadell (Katalonien) die Qualität des sogenannten Ersatzbrennstoffes überprüft. Nachdem das Ergebnis zufriedenstellend war, wurden die ersten LKW mit Müll beladen und mit der regulären Fähre von Barcelona nach Palma verschifft. Vom Hafen in Palma fuhren die Lastwagen dann nach Son Reus, um den Müll abzuladen.

Da es sich um einen Probelauf handelte, wurden zunächst nur 140 Tonnen Ersatzbrennstoff auf vier bis sechs Lastwagen importiert. In den kommenden Wochen soll mit insgesamt 1000 Tonnen Müll geprüft werden, ob die Qualität des Brennstoffs auch in der Praxis zufriedenstellende Ergebnisse liefert. In diesem Fall wolle man dann weitere 40.000 Tonnen aus der Anlage in Sabadell nach Mallorca verschiffen.

Laut Angaben von Tirme könne man mit dieser Menge 34,35 GWh Strom erzeugen, dies entspräche dem Verbrauch von 6.870 Haushalten. Zudem spare man so 12.000 Tonnen Erdöl im Wert von 5 Millionen Euro ein, die andernfalls in einem der Heizkraftwerke der Insel verbrannt werden müssten. Dem Unternehmen zufolge verringere sich der CO2-Ausstoß so um 44.300 Tonnen. Der Gewinn, der Tirme aus der Operation entstehe, liege bei etwa 1,7 Millionen Euro.

Diese Zusatzeinnahmen hatte der Inselrat als Argument für den Müllimport angeführt. Da die Anlage Son Reus überdimensioniert und im Winter nicht ausgelastet ist, hätten sich die Müllgebühren für die Inselbewohner ohne den Import in diesem Jahr verdoppelt. Die Mehrbelastung könne dank des Müllimports abgewendet werden, so Tirme.