Der Umfang des Betrugs mit gefälschten Residentenbescheinigungen ist größer als bisher angenommen. Die Guardia Civil verhört derzeit in ganz Spanien rund 4.000 Verdächtige. Die manipulierten Unterlagen, mit denen die Bewohner von Mallorca 50 Prozent Rabatt für Flüge auf das spanische Festland erhalten, wurden in zwei Reisebüros in der Gemeinde Son Servera ausgestellt. Die dortige Ortspolizei hatte im vergangenen Jahr Ermittlungen aufgenommen, nachdem sie im April 2012 eine Residentenbescheinigung bei einem im spanischen León gemeldeten Mann entdeckt hatte.

Nach weiteren Untersuchungen verhaftete die Guardia Civil im Juli 2012 die beiden Betreiberinnen der Reisebüros "Viatjes Monblau" in S'Illot und Cala Millor. Dabei entdeckten die Beamten Vorlagen für die Fälschung der Unterlagen sowie eine Liste mit 3.997 auf dem Festland wohnenden Personen, die sich den Rabatt mit gefälschten Bescheinigungen erschlichen hatten. Diese werden derzeit von Beamten in ganz Spanien vernommen.

Das spanische Verkehrsministerium geht davon aus, dass bis zu 50.000 Flüge betroffen sind. Der geschätzte Schaden beläuft sich auf über eine Million Euro. Die Subvention von 50 Prozent des Flugpreises bezahlt der spanische Staat.