Der Inselrat von Mallorca hat den Müllimport aus einer Recyclinganlage in Sabadelll (Katalonien) zeitweise gestoppt. Die für Umweltfragen zuständige Dezernentin Catalina Soler erklärte am Donnerstag (14.2.), dass die Einnahmen aus dem Geschäft mit dem Müll unter den Erwartungen des Inselrats liegen. Als Ursache nannte sie die hohen Transportkosten und die Streichung der Subventionen für eneuerbare Energie. Nun wolle man den Müllimport erst einmal aussetzen, um das Projekt neu durchzurechnen.

Ursprünglich hatte der Inselrat in diesem Jahr 40.000 Tonnen vorbehandelten Restmüll aus der Anlage in Sabadell importieren wollen, um sie in der nicht ausgelasteten Anlage in Son Reus zu verbrennen. 7 Millionen Euro wollte die Institution so zusätzlich einnehmen und damit einen drastischen Anstieg der Abfallgebühren zu verhindern. Eine erste Ladung von 140 Tonnen des so genannten "Ersatzbrennstoffs" war am 11. Januar auf der Insel eingetroffen.

Während der Sitzung des Inselrats am Donnerstag hätte eigentlich der Vertrag mit dem Entsorgungsunternehmen Tirme modifiziert werden sollen, um den Müllimport zu legalisieren. Laut bestehendem Vertrag dürfte in Son Reus bislang ausschließlich Abfall von der Insel verbrannt werden. Die Opposition hatte deshalb schon vor Wochen einen Stopp des Imports gefordert. Die PSOE-Abgeordnete Mercedes Garrido führte die Aussetzung der Einfuhr auf den von ihrer Fraktion eingereichten Widerspruch zurück.