Der balearische Ministerpräsident José Ramón Bauzá (Volkspartei, PP) hat dem Landesparlament bislang einen großen Teil seiner privaten Geschäfte sowie seines Vermögens verschwiegen. Das ist jetzt bei einer nachträglichen und verspäteten Erklärung des Premiers am Donnerstag (21.2.) ans Licht gekommen.

So hatte Bauzá anlässlich des Antritts seines Abgeordnetenmandats und des Amts als Ministerpräsident 2011 in der verpflichtenden Erklärung über Vermögen und Nebeneinkünfte keine Angaben zu einer Weinhandlung gemacht, auch die Vermietung von Lokalen hatte er verschwiegen. Ans Licht kam jetzt zudem, dass er Schulden in Höhe von 1,5 Millionen Euro hat. Andererseits hält der Politiker Aktien an einer Reihe von Firmen, darunter Telefónica und Endesa, und hat 95.000 Euro auf dem Bankkonto.

Die jetzige Erklärung ist Teil einer Initiative, um nach den neuesten Korruptionsskandalen in der spanischen PP rund um den früheren Schatzmeister Bárcenas für mehr Transparenz zu sorgen. So wurden auf der Website des Balearen-Parlaments Nebeneinkünfte und Vermögen von allen 59 Abgeordneten veröffentlicht.

Während PP-Parlamentssprecherin Mabel Cabrer von einem "Lapsus" des Ministerpräsidenten sprach, sagte dieser, dass er davon ausgegangen sei, dass er zu den Angaben nicht verpflichtet gewesen sei.

Wie aus der jetzigen Erklärung hervorgeht, besitzt Bauzá neben seiner Apotheke zu 100 Prozent die Firma Bauser International 2001, über die zunächst Apotheken-Bedarf vertrieben wurde und über die jetzt Vermietungsgeschäfte abgewickelt werden. Desweiteren hält der Premier 50 Prozent an der Weinhandlung Divino in Calvià. Für beide Firmen war Bauzá zunächst auch als Verwalter eingetragen, bis er diese Funktion im Mai 2012 an einen Geschäftspartner und seine Frau abtrat.