Nach dem tödlichen Unfall eines afrikanischen Straßenhändlers an der Playa de Palma auf Mallorca hat die Vereinigung der Senegalesen ein Treffen mit den Behörden gefordert. "Ein Hunger-Problem lässt sich nicht mit Repression lösen", warnt Cheikh Ngalgou, Vorsitzender der Asociación de Senegaleses de Balears (Yapo), "jedes Jahr nimmt die Repression zu."

Der Händler war bei der Flucht vor der Polizei an der Playa de Palma überfahren worden. Der 28-Jährige aus dem Senegal starb am Freitag (19.4.) an den Folgen der schweren Verletzungen im Landeskrankenhaus Son Espases in Palma, nachdem er vier Tage auf der Intensivstation gelegen hatte.

Beamte der Ortspolizei von Llucmajor waren am Montagmittag im Gebiet des Balneario acht auf eine Gruppe von Straßenhändlern aufmerksam geworden und gegen den illegalen Verkauf der Waren eingeschritten. Der Senegalese ergriff daraufhin die Flucht, wurde beim Überqueren der Fahrbahn von einem Fahrzeug erfasst und überrollt.

Die Polizisten hätten die Verfolgung nicht aufgenommen, heißt es bei der Ortspolizei. Das sehe das Protokoll so vor, um Unfälle und Verletzungen zu vermeiden. Bei den fliegenden Händlern aus dem Senegal heißt es dagegen, dass ein Polizist auf dem Motorrad die Verfolgung aufgenommen hätte. Ein Alkoholtest beim Fahrer des Unfallwagens verlief negativ. Die Polizei hat eine interne Ermittlung eingeleitet, um die Umstände des Unglücks zu klären.

"Abdoulaye wollte nur seine Habseligkeiten retten, die nicht mehr als 20 Euro Wert waren", so Verbandssprecher Ngalgou. Das Opfer habe erst vor einem Monat die Aufenthaltsgenehmigung erhalten und nun seine Familie im Senegal besuchen wollen. Nach Spanien sei er vor sieben Jahren in einem Flüchtlingsboot gekommen. "Er war Einzelkind und überwies regelmäßig Geld an seine Eltern."

Nun soll Geld gesammelt werden, um die Kosten für die Überführung der Leiche bezahlen zu können. Benötigt werden rund 7.000 Euro.