Eine aus Ex-Militärs bestehende Einbrecherbande, die vor einiger Zeit auf Mallorca zerschlagen wurde, hatte nicht ohne Helfer agiert. Vor drei Einbrüchen in das Carrefour-Einkaufszentrum in Palmas Stadtteil Coll d'en Rabassa soll den vier mutmaßlichen Tätern ein Wachmann zur Seite gestanden haben, wie die Nationalpolizei mitteilte. Dieser wurde inzwischen festgenommen. Dem Mann wird vorgeworfen, die Bandenmitglieder mit Informationen versorgt zu haben. Bei den drei Einbrüchen wurden 280.000 Euro gestohlen.

Desweiteren wurden als mutmaßliche Helfer ein britischer Waffenexperte und ein Sicherheitsmann von Palmas städtischem Auto-Depots verhaftet.

Die Guardia Civil hatte die mutmaßlichen Täter im Februar im Rahmen der "Operation Kraken" gefasst. Vorausgegangen waren anderthalb Jahre dauernde Ermittlungen. Die Männer - darunter ein noch aktiver Unteroffizier - sollen nicht nur Carrefour-Filialen überfallen haben, sondern auch in mehrere Luxus-Anwesen auf der Insel eingedrungen sein, dabei unter anderem ein Kriegsgewehr vom Typ HK G36 benutzt und zudem Gewalt angewendet haben. Die Festnahmen erfolgten in Palma und auf der Militärbasis in Jaca auf dem spanischen Festland.

Den Verdächtigen werden mindestens fünf Raubüberfälle auf Insel-Anwesen vorgeworfen, darunter auf die Villa von María José Hidalgo, der Tochter des Tourismus-Konzerns Globalia in Llucmajor. Desweiteren sollen die Männer in das Haus der Betreiber der Juwelierkette Miró und in das Anwesen eines Bauunternehmers und ehemaligen Gemeinderat-Mitgliedes in Calvià eingedrungen sein.