Der Inselrat auf Mallorca will den Konzessionsvertrag mit der Entsorgungsfirma Tirme ändern, um in Zukunft Müll nach Mallorca importieren und in der Entsorgungsanlage Son Reus verbrennen zu können. Das steht fest, nachdem insgesamt 2.015 Eingaben gegen die Pläne abgelehnt wurden. Angenommen worden sei lediglich eine Eingabe, wonach nicht lediglich von importiertem "Brennstoff", sondern auch von "Abfall" die Rede sein soll, erklärte die zuständige Dezernentin Catalina Soler (Volkspartei, PP). Die ersten Lieferungen vom Festland oder aus anderen Ländern könnten dann ab September auf Mallorca eintreffen.

Ursprünglich hatte der Inselrat in diesem Jahr bereits 40.000 Tonnen vorbehandelten Restmüll aus der Anlage in Sabadell importieren wollen, um sie in der nicht ausgelasteten Anlage in Son Reus zu verbrennen. 7 Millionen Euro wollte die Institution so zusätzlich einnehmen und damit einen drastischen Anstieg der Abfallgebühren verhindern. Eine erste Ladung von 140 Tonnen des so genannten "Ersatzbrennstoffs" war bereits am 11. Januar testweise auf der Insel eingetroffen. Das Unternehmen wurde aber vorerst wieder gestoppt, um Kosten und Einnahmen neu zu prüfen.

Die Pläne der regierenden Volkspartei (PP) wurden von den Oppositionsparteien sowie von Umweltverbänden scharf kritisiert. Sie fürchten unter anderem Imageschäden für das Urlaubsziel Mallorca.