Der neue Touristenzug in Alcúdia im Nordosten von Mallorca hat den Zorn der Taxifahrer auf sich gezogen. Er stelle ein gewöhnliches Transportmittel dar - und somit unlautere Konkurrenz, erklärte der Vorsitzende der Taxivereinigung von Alcúdia, Bartomeu Cladera. Dem Verband zufolge hätten die Taxifahrer dadurch bereits 40 Prozent ihrer Arbeit verloren, es seien 106 Jobs in Gefahr. Sollte sich die Gemeinde nicht um eine Lösung bemühen, drohen die Taxifahrer mit Streiks und Protesten.

Der Zug verkehrt im 20-Minuten-Takt und hält an den meisten großen Hotels. Eine Fahrkarte kostet 3 Euro und ist den ganzen Tag gültig. Warum es sich allerdings um einen Touristenzug handeln soll, kann Cladera nicht nachvollziehen: "Er fährt zu keiner einzigen Sehenswürdigkeit und zu keinem Museum, sondern nur zum Strand."

Die Gemeinde Alcúdia indes verteidigt die Eisenbahn, da allein die Konzessionsvergabe 8.000 Euro in die Gemeindekasse gespült habe. Zudem habe das Unternehmen elf Personen angestellt und somit Arbeitsplätze geschaffen, erklärte Bürgermeisterin Coloma Terrassa.

Unterstützung erhalten die Taxifahrer aus dem Nordosten der Insel hingegen vom Branchenverband der Balearen. Schließlich handle es sich um keinen Einzelfall, da in vielen Urlaubsgebieten, etwa auch an der Playa de Palma, solche kleinen Eisenbahnen verkehrten. Die Taxifahrer zweifeln zwar nicht an der rechtmäßigen Lizenz, über die die Betreiber der Touristenzüge verfügen, kritisieren aber, dass die Gefährte nicht einmal die sicherheitstechnischen Mindestanforderungen erfüllen, die etwa für Busse, die auf öffentlichen Straßen unterwegs sind, gelten. Beispielsweise verfügten die Waggons über keine Sicherheitsgurte.