Über 250 Personen haben am Sonntag (30.6.) bei einer Ausfahrt mit knapp 100 Booten gegen die Erhebung von Gebühren für die Nutzung der Ankerbojen an der Punta Avançada im Norden der Bucht von Pollença protestiert. Nach der Verlesung eines Manifests legten die Demonstranten mit ihren Booten ab und fuhren gemeinsam in die umstrittene Bucht, um dort umsonst zu ankern.

Die balearische Landesregierung auf Mallorca hat den Betrieb der dort befindlichen Bojen für die Zahlung von 72.600 Euro für ein Jahr an ein privates Unternehmen vergeben. Dieses will nun abkassieren: Boote bis zu acht Metern Länge sollen 15 Euro bezahlen, Boote bis 15 Metern Länge 30 Euro und Yachten über 15 Meter werden mit 50 Euro zur Kasse gebeten.

Bisher war die Nutzung der Ankerbojen, die einst für ein von der EU finanziertes Schutzprogramm für die Seegraswiesen Posidonia installiert worden waren, umsonst. "Der Fall ist ein klares Beispiel dafür, wie ein für die Umwelt gutes Projekt in einer nicht tolerierbaren Entscheidung endet, die nur Steuern einbringen soll," so Marc Crespi, Sprecher der Protestbewegung. Gerade an der Stelle des Bojenfeldes sei kaum Seegras vorhanden, 21 der insgesamt 48 Bojen befänden sich über Sandboden. In anderen Bereichen der Bucht mit dichten Seegraswiesen seien hingegen keine Bojen installiert.

Die Punta Avançada ist eine der wenigen vor Wind und Wellen geschützten Ankerstellen in der Bucht von Pollença und wird traditionell von den Anwohnern des Ortes genutzt, die dort mit ihren kleinen Bötchen die Sommerwochenenden verbringen.