Der Pleite gegangene Bauunternehmer Vicenç Grande ist am Dienstag (12.11.) zu einer Haftstrafe von zwei Jahren verurteilt worden. Die zuständige Richterin in Palma sah es als erwiesen an, dass Grande im Jahr 2003 gegenüber dem Finanzamt Immobiliengeschäfte vorgetäuscht hatte, um diese von der Steuer abzusetzen. Richterin Margarita Beltrán verhängte deshalb neben der Haft- auch eine Geldstrafe von 514.969 Euro. Mit einer Summe gleicher Höhe muss Grande - zuzüglich der Säumniszinsen - das Finanzamt entschädigen. Auch die Prozesskosten muss Grande aufbringen.

Der Unternehmer war 2008 das erste prominente Opfer der geplatzten Immobilienblase auf Mallorca. Als er Insolvenz anmeldete - die bis dahin größte auf den Balearen -, hatte der Bauunternehmer und damalige Mehrheitseigner des Fußballclubs Real Mallorca Ausstände von knapp 530 Millionen Euro angehäuft.

Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von zweieinhalb Jahren sowie eine Geldstrafe von 1,5 Millionen Euro gefordert. Sollte Grande die geforderten Straf- und Entschädigungszahlungen nicht leisten können, drohen ihm weitere sechs Monate Haft.