Wo soll das zweite Casino auf Mallorca erlaubt werden? Nachdem vor kurzem bekanntgeworden war, dass die Vergabekomission überraschenderweise dem "Bingo Teatro Balear" im Zentrum von Palma die höchste Punktzahl zugesprochen hatte, fordern nun fünf Unternehmerverbände der Tourismusbranche, darunter der balearische Verband der Autoverleiher, diese Entscheidung zu überdenken. Das Votum für die Bingohalle sei "überraschend und besorgniserregend", das für die Playa de Palma geplant Casino samt Fünf-Sterne-Hotel hingegen ein wichtiger Impuls zur Aufwertung des in die Jahre gekommenen Urlauberortes.

Das Projekt in Arenal galt lange Zeit als eindeutiger Favorit, da sich Palmas Stadtverwaltung und auch die Hoteliers davon Impulse für den Imagewandel an der Playa de Palma und eine Belebung der Nebensaison erwarteten. Entsprechend überrascht zeigte sich deshalb auch Palmas Tourismusdezernent und stellvertretender Bürgermeister Álvaro Gijón (Volkspartei, PP) über den Ausgang des Bewertungsverfahrens. Man müsse nun mit Besonnenheit analysieren, was genau passiert ist.

Auch von Seiten des Bewerbers für den Standort Playa droht Ärger: Die Nervión-Gruppe, die bereits das Kasino über dem Einkaufszentrum Porto Pi betreibt und einen MIllionenbetrag im hohen zweistelligen Bereich in das ambitionierte Projekt aus Spielbank und Luxushotel investieren wollte, fordert Akteneinsicht, bevor die zuständige Komission bis Ende des Monats den endgültigen Standort verkündet.

Bei der Bewertung der eingereichten Bewerbungen hatte das Projekt des "Bingo Teatro Balear", wonach die gediegene Bingohalle am Mercat de l´Olivar in Palmas Innenstadt in eine Spielbank umgewandelt werden soll, die höchste Punktzahl erhalten. Bis dahin galt Bewerber Eusebio Cano, der Eigentümer des "Bingo Teatro Balear", als relativ chancenlos gegenüber den beiden Mitbewerbern.

Endgültig aus dem Rennen scheint das deutsche Unternehmen Merkur, das das aus dem 19. Jahrhundert stammende Schloss Bendinat in der Gemeinde Calvià in ein Casino verwandeln wollte.