Die Lehrer auf Mallorca haben auf einer Versammlung im Dörfchen Petra am Samstag (26.10.) entschieden, den vorläufig ausgesetzten Streik an den öffentlichen Schulen an bestimmten Tagen wieder aufzunehmen. Das nächste Mal soll die Arbeit am 8. November niedergelegt werden, um gegen das in diesem Schuljahr eingeführte Drei-Sprachen-Modell (TIL) zu protestieren. Zwar wird derzeit mit dem balearischen Bildungsministerium über Änderungen in der Reform verhandelt, die Gespräche stocken jedoch seit Wochen.

In den kommenden Tagen sollen zudem weitere Streiktage festgelegt werden, um den Druck auf die Landesregierung zu erhöhen. Ein Vorschlag lautet, an zwei Tagen pro Woche die Arbeit niederzulegen. Gerechnet wird zudem mit der Solidarität der Eltern, die ihre Kinder zum Teil zu Hause ließen und so den Unterricht boykottierten. Die Lehrer schließen zudem nicht aus, auch wieder unbefristet in den Streik zu treten, wie zu Beginn des Schuljahres, falls Dozenten wegen der Nichtanwendung des TIL zur Rechenschaft gezogen werden sollten.

Das Drei-Sprachen-Modell sieht vor, dass an den Schulen auf den Balearen zu gleichen Teilen auf Spanisch, Katalanisch und Englisch unterrichtet wird. Die Lehrer lehnen das Modell mit der Begründung ab, dass die Reform nicht ausreichend vorbereitet worden sei, die Mittel fehlten und zudem Katalanisch zurückgedrängt werde. Bislang wird an vielen öffentlichen Schulen in fast allen Fächern in der Inselsprache unterrichtet.

Zuletzt waren die Lehrer am Donnerstag vergangener Woche auf die Straße gegangen, um gegen eine spanienweit beschlossene Schulreform zu protestieren. Am Sonntagabend (27.10.) stand ein Konzert der balearischen Symphoniker auf dem Programm, die die Lehrer in ihrem Protest unterstützen.