Ein 78-jähriger Schweizer ist fünf Tage, nachdem er in seinem Chalet in Port de Pollença im Norden von Mallorca von Unbekannten überfallen und brutal zusammengeschlagen worden war, am Mittwoch (1.1.) im Krankenhaus Son Espases an den Folgen eines Kreislaufkollapses gestorben. Die beiden Täter, von denen bisher jede Spur fehlt, waren am Morgen des 27. Dezember in das Haus des Mannes eingedrungen - sie hatten offenbar den Moment genutzt, als er die Alarmanlage zum Holen der Zeitung ausgeschaltet hatte. Sie fesselten ihn und schlugen immer wieder auf ihn ein, vor allem auf Kopf und Brust.

Die aus Katalonien stammende Frau des pensionierten Unternehmers hatten die Männer unterdessen im Badezimmer eingesperrt. Nachdem die Maskierten die Villa - offensichtlich mit leeren Händen - wieder verlassen hatten, gelang es dem Schweizer, die 76-Jährige zu befreien, berichtete die Tochter des Paars gegenüber dem "Diario de Mallorca". Danach sei er zusammengebrochen und vom Rettungsdienst, den die Frau umgehend verständigte, ins Krankenhaus nach Inca gebracht worden. Dort wurde er unter anderem wegen mehrerer Knochenbrüche im Gesicht und am Kiefer operiert, zudem war sein Augapfel herausgesprungen. Sein Zustand war ernst, aber zunächst stabil, bis der 78-Jährige nach einem Kreislaufkollaps mehrere Herzstillstände erlitt und auf die Intensivstation von Son Espases verlegt wurde. Das Opfer hatte bereits zuvor unter Herzproblemen gelitten und verstarb schließlich in der Silvesternacht. Seine Frau ist mittlerweile in die gemeinsame Villa zurückgekehrt, steht aber unter Schock.

Die Guardia Civil hat indes Ermittlungen wegen Totschlags eingeleitet. Wie sich herausstellte, hatten die Täter bereits drei Tage zuvor versucht, die drei Hunde des Schweizers zu betäuben. Der Tochter zufolge habe man sich daraufhin an die Polizei gewandt, die sie aber zu beruhigen versuchte: Die Täter würden bestimmt nicht wiederkommen, hieß es.

Das Opfer war bis zu seiner Pensionierung Direktor eines Hotelkomplexes in der Provinz Alicante auf dem spanischen Festland. Zunächst hatte es geheißen, bei dem Opfer handle es sich um einen Deutschen. Nichtsdestotrotz weist der Fall große Parallelen zu einem Überfall in Sa Coma bei Cala Millor im August 2013 auf, bei dem ein 65-jähriger Deutscher in seinem Apartment gefesselt, verprügelt und mit einem Handtuch geknebelt wurde und einige Stunden später am Tatort erstickte. Von den beiden Tätern, die auch die Frau des Restaurantbesitzers gefesselt und zusammengeschlagen hatten, am Ende aber keine Wertsachen entwendeten, fehlt bislang ebenfalls jede Spur. Die Guardia Civil ermittelt deshalb, ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Taten gibt.