Erst verkündete die Stadtverwaltung von Palma de Mallorca ein schärferes Vorgehen gegen Straßenkünstler in der Innenstadt - nun machte sie einen Rückzieher: Es sei alles ein Missverständnis gewesen, heißt es aus dem Rathaus. Die Ortspolizei solle allein gegen fliegende Händler vorgehen. Clowns, Jongleure, lebende Statuen oder Maler würden hingegen weiterhin fast überall geduldet, tabu ist für sie allein der kleine Park unterhalb des Almudeina-Palasts "s' Horts del Rei".

Zunächst war angekündigt worden, dass die Künstler sich künftig auch nicht mehr an der Stadtmauer und den Stufen vor der Kathedrale oder am Rathausplatz aufhalten dürfen. Hier hatten Polizeibeamte in den vergangenen Tagen bereits von einigen Vertretern der Zunft die Personalien aufgenommen, sie aber letztlich nicht verscheucht.

Endgültig geregelt werden soll das Treiben der Straßenkünstler im Rahmen der "Verordnung für Bürgersinn", die das Zusammenleben in der Stadt künftig umfassend - vom Verbot von Trinkgelagen bis hin zur Kleiderordnung beim Supermarktbesuch - regeln soll. Sie soll voraussichtlich in einer außerordentlichen Stadtratssitzung im Mai verabschiedet werden. Was darin letztlich unter dem Kapitel Straßenkunst festgeschrieben wird, steht noch nicht fest. Die Ausarbeitung soll laut Stadtverwaltung in enger Absprache mit den Vereinigungen der Straßenkünstler erfolgen. Diese fordern selbst eine "würdige" Reglementierung, die den Künstlern Schutz bietet und deren kulturell wertvollen Beitrag zumStadtleben gerecht wird.