Zwei Beamte der Guardia Civil auf Mallorca sind wegen tätlichen Angriffs und Erniedrigung im Fall eines Jugendlichen zu Haftstrafen verurteilt worden. Der Hauptangeklagte wurde mit einer Gefängnisstrafe von neun Monaten und einem dreijährigen Berufsverbot belegt, sein jüngerer Kollege mit einer Gefängnisstrafe von sechs Monaten und einem zweijährigen Berufsverbot.

Zu dem Vorfall war es nachts im Sommer 2011 am Strand von Magaluf gekommen. Die Polizisten hatten den damals 16-Jährigen offenbar zunächst für einen Dieb gehalten und seine Taschen durchsucht, ohne etwas Verdächtiges zu finden. Laut dem Urteil schikanierten die Beamten dabei den Jugendlichen und griffen ihn schließlich körperlich an. Das Opfer hatte ausgesagt, in der Nacht von einem der Beamten geohrfeigt und gezwungen worden zu sein, in Unterhosen ins Meer hinauszuschwimmen. Die Polizisten hatten daraufhin die Kleidung des Jugendlichen versteckt.

Der Jugendliche erstattete nach dem Vorfall Anzeige. Er musste wegen gesundheitlicher und psychologischer Probleme behandelt werden. Die Richter kritisieren in ihrem Urteil nicht nur das "verwerfliche" Verhalten des Haupttäters. Sein Kollege sowie ein Strandwächter hätten durch ihre Passivität die MIsshandlung des Jugendlichen überhaupt erst zugelassen.