Der Protest der Bürger gegen die geplante Suche nach Erdöl und Erdgas im Golf von Valencia und rund 50 Kilometer vor der Küste von Ibiza geht weiter: Für Samstag, 12. April, 11 Uhr, ruft die Bürgerinitiative "Balears diu no" (Die Balearen sagen Nein) zu einer Menschenkette an der Playa de Palma auf Mallorca auf. Die Teilnehmer sollen in schwarzer Kleidung erscheinen, um so eine Ölpest an den Stränden von Mallorca zu simulieren.

Der balearische Umweltminister Biel Company (PP) vesicherte indes, dass die Landesregierung bereits eine Klage vorbereite, um die Suche nach fossilen Brennstoffen vor Ibiza zu stoppen. Allerdings müsse man die abschließende Bewertung des von Cairn vorgelegten Umweltgutachtens durch das Umweltministerium in Madrid abwarten, bevor man genauere juristische Schritte planen könne.

Balearen-Premier José Ramón Bauzá wetterte am Rande einer demonstrativ am Strand von Santa Ponça abgehaltenen PP-Veranstaltung erneut gegen die PP-geführte Zentralregierung in Madrid, die hinter den Plänen von Cairn Energy steht. „Als ich hier ankam, dachte ich sofort an Norwegen", sagte er mit ironischem Unterton. Im Hintergrund war das türkisblaue Meer zu sehen. Regierungschef Rajoy und sein Industrieminister Soria hatten wiederholt betont, dass man sich ein Beispiel an Norwegen, Großbritannien oder Kanada nehmen solle, die ebenfalls über eine „große Fischerei- und Tourismustradition" verfügten - und dennoch fossile Brennstoffe fördern.

Taten lässt die Balearen-PP bislang nicht folgen: Bei einer Entscheidung im Umweltausschuss am Dienstag (8.4.) des spanischen Parlaments über einen von den Sozialisten vorgelegten Antrag, die Ölsuche sofort zu stoppen, stimmten die PP-Abgeordneten nicht zu. Die Initiative der Vereinigten Linken scheiterte somit mit 19 zu 24 Stimmen. Wortführerin Sofía Hernanz, PSOE-Abgeordnete von Ibiza, zeigte sich zusätzlich enttäuscht, weil die fünf Balearen-Abgeordneten der Volkspartei PP nicht einmal im Ausschuss erschienen waren.