Die für Mallorca und die anderen Inseln zuständigen PP-Abgeordneten im spanischen Unterhaus (Senado) haben am Mittwoch (7.5.) in Madrid für einen Stopp der geplanten Suche nach Erdgas und Erdöl im Mittelmeer gestimmt und damit die Parteidisziplin der konservativen Volkspartei gebrochen.

Die Anordnung zu diesem Abstimmungsverhalten gegen die vorherrschende Haltung bei den Konservativen kam von Balearen-Präsident José Ramón Bauzá. Er hatte die Senatoren aufgefordert, den Antrag des balearischen Sozialisten Francesc Antich für einen Stopp der Ölsuche zu unterstützen - schon im balearischen Parlament hatten die PP-Politiker der Inseln gegen die Ölbohrungen gestimmt.

Während vier Senatoren wie von Bauzá gewünscht mit den Sozialisten stimmten, folgte die menorquinische Abgeordnete Juana Francisca Pons Bauzàs Weisungen nicht und blieb - zum Ärger des Balearen-Präsidenten - der von Madrid vorgegebenen Parteilinie treu.

Eine wirkliche Auflehnung gegen seine eigene Partei war die Weisung von Bauzá allerdings nicht - er hatte Rajoy vor der Abstimmung darüber in Kenntnis gesetzt. Zudem hatten die Ja-Stimmen der vier balearischen PP-Abgeordneten auch keinerlei Wirkung: Antichs Antrag für einen Stopp der Ölbohrungen wurde mit 145 Nein-Stimmen der PP abgelehnt, nur 95 Politiker stimmten dafür.