Die Tarifverhandlungen in der Tourismusbranche auf Mallorca kommen nicht voran. Die Gewerkschaften UGT und CCOO haben nun einen Aktionsplan für die kommenden Wochen vorgelegt. Zunächst wollen sowohl Arbeitgeber- als auch Arbeitnehmer die Zahl ihrer Vertreter bei den Verhandlungsrunden reduzieren, um so die Chancen auf eine Einigung zu steigern.

Sollte diese weiter ausbleiben, werden die Gewerkschaften die rund 100.000 betroffenen Arbeiter ab Mitte Juni zu Protestkundgebungen vor den Firmensitzen verschiedener Hotelketten aufrufen - den Anfang machen Iberostar und Barceló, die sich laut Gewerkschaften im Tarifstreik besonders unnachgiebig zeigen. Wenn auch die Proteste nichts bewirken, wird ab Juli gestreikt: Die Rede ist von einer Reihe von Arbeitsniederlegungen an jeweils zwei aufeinanderfolgenden Tagen.

Bei der gemeinsamen Versammlung am Montag (27.5.) warben die Gewerkschaftsvertreter auch um die Unterstützung der Arbeitnehmer. Es stehe viel auf dem Spiel: Neben der Nullrunde trotz drei Rekordjahren in Folge wollen die Arbeitgeber auch eine Verschlechterung der Arbeitsedingungen bei Saisonangestellten durchsetzen, wie die Gewerkschaften kritisieren. Zudem fürchten sie, dass es durch die Auslagerung von Serviceleistungen zu Gehaltseinbußen von bis zu 40 Prozent kommen könnte. Auch die Flexibilisierung der Arbeitszeiten halten die Gewerkschafter für einen Rückschritt in Sachen Arbeitnehmerrechte.