Aufatmen für viele Bootsbesitzer auf Mallorca: Die Landesregierung wil die erst vergangene Woche angekündigte Privatisierung von vier Häfen auf der Insel vorerst auf Eis legen. Wie die Zeitung "El Mundo" berichtet, hat Tourismusminister Jaime Martínez am Dienstag (3.6.) beschlossen, zunächst die Ergebnisse einer Studie zur Entwicklung der Nachfrage von Liegeplätzen abzuwarten, bevor der Betrieb der bisher öffentlichen Häfen ausgeschrieben wird.

Erst am 28. Mai hatte Martínez den formalen Startschuss für die Privatisierung der Anlagen oder Teilbereiche in Cala Bona (Son Servera), Porto Cristo, Colònia de Sant Jordi sowie Port d´Andratx gegeben. Auch die Häfen von Sóller, Pollença, Cala Rajada, Portocolom, Portopetro und Cala Figuera sollten auf lange Sicht von privaten Betreibern geführt werden.

Mitarbeiter der Hafenbehörde Ports IB vermuten laut "El Mundo", dass der wahre Grund für den vorläufigen Stopp des Privatisierungsprozesses die schlechte Erfahrung mit dem kleinen Hafen von Calanova bei Cala Mayor (Palma) ist: Dieser war im vergangenen Jahr an einen privaten Betreiber vergeben worden, der die Preise für die Liegeplätze deutlich erhöhte - seitdem ist offenbar ein Großteil der Liegeplätze verwaist, weil sich die Besitzer kleinerer Boote die teuren Gebühren nicht leisten können.