Erstmals wird auf Mallorca ein Grab mit Franco-Opfern aus der Zeit des Spanischen Bürgerkriegs (1936-1939) geöffnet. Ein Team von Archäologen begann am Montag (16.6.) im Dörfchen Sant Joan bei Vilafranca mit der Ausgrabung der mutmaßlichen sterblichen Überreste von drei mallorquinischen Bauern, die im Oktober 1936 von Franco-Schergen hingerichtet worden waren. Die Opfer waren Mitglieder der Gewerkschaft bzw. der linksrepublikanischen Partei Esquerra Republicana.

Das Projekt ist möglich, nachdem die Vereinigung Memòria Històrica de Mallorca freiwillige Helfer gewinnen konnte, die Angehörigen die Exhumierung beantragten und die Gemeinde die Genehmigung erteilt hat. Subventionen werden nicht gezahlt. Die Vereinigung erhofft sich Gewissheit über die letzte Ruhestätte der Opfer.

Mallorca war zu Beginn des Bürgerkriegs in die Hände der Putschisten gefallen. Die Zahl der Opfer, die in den ersten Kriegswochen auf Mallorca von Anhängern des späteres Diktators Francisco Franco getötet und verscharrt wurden, wird auf rund 1.500 geschätzt. Das Grab in Sant Joan ist eines der kleineren von insgesamt mehr als 30 Massengräbern aus jener Zeit.