Nach der Anwendung der von der Stadt Palma beschlossenen neuen Benimmregeln an der Playa de Palma auf Mallorca verlagern sich Saufgelage zunehmend nach Arenal. Die Vereinigung Platja de Palma-Llucmajor, in der Anwohner und Einzelhändler zusammengeschlossen sind, beklagt, dass nun am östlichen Ende der Playa de Palma Saufgelage veranstaltet würden. Dieser Teil gehört nicht mehr zum Stadtgebiet Palma, sondern zur Nachbargemeinde Llucmajor, wo Palmas Verordnung für zivilisiertes Zusammenleben nicht gilt.

Die verärgerten Anwohner dokumentieren die Zustände mit Fotos in den sozialen Netzwerken, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet. Das Gebiet von Arenal, also östlich des Sturzbachs Torrente de los Jueus, sei jeden Morgen mit Bierflaschen und Plastiktüten zugemüllt, die die Reinigungstruppe beseitigen müssten, hieß es.

Die Polizei hatte am Donnerstagmittag (19.6.) an der Playa de Palma erstmals Geldstrafen im Zuge der neuen Verordnung für zivilisiertes Zusammenleben verhängt. Rund 60 Beamte patrouillerten an der Strandpromenade, informierten die meist deutschen Urlauber über die neuen Regeln und konfiszierten allein zwischen den Balnearios fünf und sieben mehr als 150 Bierflaschen sowie Plastikeimer, darüber hinaus auch mehrere von fliegenden Händlern vertriebene Sonnenbrillen.

Übersicht: Das ist erlaubt, das ist verboten

Die neue "Verordnung für zivilisiertes Zusammenleben", die im Mai vom Palmas Stadtrat beschlossen worden war und seit der zweiten Junihälfte auch an der Playa de Palma gilt, verbietet unter anderem Saufgelage, Stadtbummel im Bikini oder das Ansprechen von Prostituierten und regelt das Treiben von Straßenkünstlern, fliegenden Händlern und Bettlern.

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Die Oppositionspartei Més per Mallorca kritisierte unterdessen, dass die Verordnung vor allem für Verwirrung sorge und den kritisierten Problemen nicht Herr werde. Im Fall eines Regierungswechsels in Palma 2015 werde man die Benimmregeln wieder abschaffen.