Der Wirbel um die neuen Benimmregeln an der Playa de Palma, die seit Inkrafttreten der "Verordnung für zivilisiertes Zusammenleben" in der deutschen Urlauberhochburg gelten, wirkt sich nun auch auf die Arbeit der Ortspolizei aus. Aus Kreisen der Polizeigewerkschaft wurde laut, dass auf die Beamten zunehmend Druck ausgeübt werde, an der Playa de Palma härter durchzugreifen und mehr Bußgelder zu verhängen. Die diensttuenden Beamten der einen Schicht würden zudem regelmäßig von ihren Vorgesetzten an die Zahlen der anderen Schicht erinnert, um zwischen beiden Einheiten eine Art Knöllchen-Wettbewerb zu schüren, berichtet die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca".

Die Erklärung hierfür liegt für die Gewerkschafter auf der Hand: Die PP-geführte Stadtregierung von Palma steht ebenfalls unter Druck und versucht damit, die Wirksamkeit der Verordnung zu beweisen. Schließlich hatte die PP das neue Regelwerk im Alleingang und gegen die Stimmen der sozialistischen Opposition durchgeboxt - mithilfe positiver Statistiken, die es nun eben zu untermauern gilt. Da 2015 Kommunalwahlen anstehen, hat Palmas PP nicht mehr viel Zeit, um den so lange schon versprochenen Imagewandel an der Playa, weg vom Sauf- und hin zu mehr Qualitätstourismus, endlich Wirklichkeit werden zu lassen.