Auf Mallorca haben Beamte der Nationalpolizei in Zusammenarbeit mit Kollegen aus Deutschland und Rumänien eine Gruppe von Männern festgenommen, die aus Bulgarien stammende Frauen zur Prostitution gezwungen haben sollen. Die Opfer mussten ihren Kunden nach Angaben der Ermittler zudem Drogen verkaufen und die Freier auch bestehlen.

Wie die Polizeidirektion am Freitag (22.8.) bestätigte, wurden auf Mallorca elf Bulgaren und ein Spanier festgenommen, darunter die mutmaßlichen Anführer der Bande. Bei dem Einsatz konnten die Beamten fünf Frauen befreien, die in Palma auf der Straße und in Bordellen anschaffen mussten. Ein fünfjähriges Kind wurde wegen Verdacht auf Kindeswohlgefährdung in Obhut genommen.

Die Ermittlungen hatten im vergangenen Dezember begonnen, nachdem die spanische Polizei über Interpol erfahren hatte, dass ihre Kollegen in Deutschland einen Bulgaren wegen Menschenhandels festgenommen hatten - der Mann war wegen ähnlicher Vorwürfe 2010 bereits in Spanien verhaftet worden. Der Informationsaustausch führte zu der Erkenntnis, dass der Festgenommene einer auf den Balearen ansässigen kriminellen Vereinigung angehörte, die Frauen in Bulgarien unter falschen Versprechungen nach Spanien lockte und dort sexuell ausbeutete.

Im Zuge der Operation auf Mallorca durchsuchten die Beamten vier Wohnungen und beschlagnahmten dort 9.305 Euro, 540 englische Pfund und 700 Schweizer Franken, zwei Fahrzeuge und zahlreiche Dokumente sowie verschiedene Drogen.