Rund 150 Personen haben am Sonntag (12.10.) auf der Plaça Major in Palma de Mallorca für die Beibehaltung des umstrittenen Drei-Sprachen-Modells (TIL) an den öffentlichen Schulen auf Mallorca demonstriert. Die Landesregierung dürfe sich nach den Rückschlägen der vergangenen Wochen nicht von ihren Plänen abhalten lassen, die Voraussetzungen für mehr Spanisch und Katalanisch im Unterricht zu schaffen, forderte Initiator José Guerrero und kritisierte damit indirekt die Vorherrschaft des Katalanischen in den Klassenzimmern.

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Im Vergleich zu den zahlreichen Demonstrationen gegen das Drei-Sprachen-Modell fiel die Beteiligung bei der Aktion am Sonntag gering aus. Mehr als 50 Schulen sind inzwischen laut Angaben der Lehrervollversammlung Assemblea de Docents ohnehin bereits zu den Unterrichtsplänen vor der TIL-Offensive zurückgekehrt, unterrichten also wieder größtenteils auf Katalanisch - ohne dass die Landesregierung dagegen einschreiten kann. Außerdem benutzt die neue Bildungsministerin Núria Riera die Abkürzung TIL wohl ganz bewusst nur noch in der Vergangenheitsform. In der offiziellen Sprachregelung verteidigt die Landesregierung jetzt nur noch ganz allgemein die „Dreisprachigkeit" an den Schulen.

Zwar hatte der Oberste Gerichtshof der Balearen am Freitag (3.10.) entschieden, dass die Verordnung, mit der das Drei-Sprachen-Modell TIL im vergangenen Herbst eingeführt wurde, weiterhin außer Kraft gesetzt ist. Zugleich erlaubte es aber, dass die Schulen, deren TIL-konforme Unterrichtspläne bereits genehmigt worden waren, diese bis auf Weiteres anwenden dürfen.