Die junge Frau auf einem auf Mallorca aufgenommenen Video, die sexuelle Handlungen an mehr als 20 Männern vornimmt, ist identifiziert. Es handelt sich um eine erst 18-jährige Irin, wie die in Dublin erscheinende Zeitung "Irish Mirror" berichtete. Dem Blatt zufolge kommt das Mädchen aus einer tiefreligiösen Familie. Die Eltern hätten ihr inzwischen verziehen. Sie gehen davon aus, dass ihre Tochter Opfer übler Machenschaften geworden sei.

Das Video sorgte in den spanischen und britischen Medien für Aufregung und wurde am Freitag (4.7.) schließlich auch von der Boulevardpresse in Deutschland ausführlich thematisiert. Tageszeitungen wie "The Sun" und "Daily Mirror" widmeten dem Vorfall Titelgeschichten, und auch in den spanischen Hauptnachrichten wurde über den Film berichtet.

Zunächst hatte es geheißen, dass der jungen Frau für Oral-Sex Freigetränke oder andere Preise versprochen worden seien. Einige Lokalzeitungen schrieben, dass es sich bei den Blow-Jobs um den Abschluss einer der "Pub Crawling" genannten Kneipentouren handelte - dabei ziehen Gruppen von Urlaubern gegen einen Festpreis von Bar zu Bar und konsumieren dort Alkohol. Die Veranstalter der Kneipentour, deren Teilnehmer in dem Video mit ihren einheitlichen T-Shirts zu sehen sind, wiesen dies im Internet zurück. Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter ließ "Carnage Magaluff" wissen, die Frau habe die zahlreichen Männer aus Eigeninitiative beglückt.

Auch in der Gemeinde Calvià schlagen die Wellen weiter hoch. Bürgermeister Manuel Onieva (Volkspartei, PP) hatte angesichts der Bilder bereits am Donnerstag (3.7.) seine "Empörung und Ablehnung" zum Ausdruck gebracht und angekündigt, sowohl die Rechtsabteilung der Gemeinde als auch die Polizei einzuschalten. Der Arbeitgeberverband der Gemeinde forderte den Bürgermeister auf, das Pub Crawling abzuschaffen, da es dem Ansehen des Urlaubsorts schade. Der örtliche Hoteliersverband verurteilte die Exzesse, einige "Hirnlose" machten die Bemühungen der Investoren zunichte, Magaluf als Urlaubsziel aufzuwerten, heißt es in einer Mitteilung vom Freitag. Eine Sprecherin der balearischen Landesregierung sprach von einer "nicht hinnehmbaren Schande", die sich nicht wiederholen dürfe.

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Die sozialistische Opposition im Rathaus warf dem Bürgermeister vor, die exzessiven Kneipentouren zu legalisieren statt sie zu bekämpfen. Calvià hatte in diesem Jahr erstmals eine Verordnung für Pub Crawling verabschiedet, die just am Tag der Veröffentlichung des Skandal-Videos (3.7.) in Kraft trat. Die Regelung verpflichtet die Veranstalter der Kneipentouren, eine offizielle Lizenz zu beantragen sowie Haftpflichtversicherungen abzuschließen. Zudem sollen die Arbeitsverträge der Angestellten strenger kontrolliert werden.