Nicht nur auf Mallorca machte Magaluf in diesem Sommer Schlagzeilen: Nach dem Skandal um ein Video, auf dem eine junge Touristin in der von Briten dominierten Urlauberhochburg im Frühsommer bei einem vermeintlichen Blowjob-Wettbewerb zu sehen war, will die Gemeindeverwaltung von Calvià nun hart durchgreifen. In der kommenden Saison sollen sowohl der öffentliche Alkoholkonsum auf der Straße als auch die organisierten Kneipentouren verboten werden. Zudem sollen britische Polizisten gemeinsam mit Kollegen der spanischen Guardia Civil auf Streife gehen, um Exzesse ihrer jungen Landsleute zu unterbinden.

Unterstützung für die Imagepflege kommt von der Landesregierung: Die will Magaluf am Freitag (19.12.) zu einer sogenannten "in die Jahre gekommenen Tourismuszone" erklären - auf diese Weise können veraltete Hotels ohne große bürokratische Hindernisse renoviert werden. Gleiches gilt auch für Vergnügungsparks und Diskos sowie für die Instandsetzung von öffentlichen Anlagen.

Die für Tourismus in der Gemeinde Calvià zuständige Gemeinderätin Eugenia Frau erklärte darüber hinaus, man werde in den Partyzonen von Magaluf strenge Lärmkontrollen durchführen und regelmäßig überprüfen, ob in den Lokalen die erlaubte Gästezahl eingehalten werde und die Verträge der Angestellten ordnungsgemäß ausgestellt seien. Die Politikerin zeigte sich auch überzeugt, dass man legale Mittel zum Verbot der "Pub-Crawling" genannten organisierten Kneipentouren finden werde - das Skandalvideo war am Ende einer solchen Tour entstanden.

Das Verbot von Alkoholkonsum auf offener Straße soll für alle Touristenorte der Gemeinde gelten und ähnlich gestaltet werden wie im vergangenen Sommer an der Playa de Palma: Die dort geltenden Verhaltensregeln verbieten nicht das Trinken per se, sondern Saufgelage, die die Ruhe der Anwohner und die öffentliche Gesundheit gefährden.