Die Grafiken für die Preisentwicklung im neuen Mietspiegel der Mallorca Mietbörse sprechen eine deutliche Sprache: In der Übersicht über die vergangenen zehn Jahre steigt die Kurve zunächst an, knickt dann nach dem Ausbruch der Wirtschaftskrise ab 2008 oder 2009 ein - und zeigt im Jahr 2014 wieder ganz leicht nach oben. „Es steht kein Minus mehr davor", fasst Geschäftsführer Steffen Döhne die Entwicklung zusammen, „die Talsohle ist durchschritten".

Nach den deutlichen Preis­korrekturen der vergangenen Jahre auf Mallorca sind die Mieten im internationalen Markt laut der jetzt veröffentlichten Statistik, die Döhne jährlich auf der Basis interner Firmendaten erstellt, derzeit weitgehend stabil - egal ob in Palmas Innenstadt oder im weiteren Umland, für Apartments oder für freistehende Häuser.

Palma

Natürlich gebe es leerstehende Wohnungen, gerade in eher un­attraktiven Gegenden wie den Außenbezirken Palmas zwischen Innenstadtring und Ringautobahn. Doch die dortigen Mieten seien maximal nach unten angepasst worden, ohne dass die Nachfrage steige, so der deutsche Unternehmer. „Da geht nichts, da will keiner hin." Internationale Kunden interessierten sich nicht für diese Gegend, und „der lokale Markt hat nach wie vor ganz wenig Bewegung." Der aktuelle Mietspiegel weist in dieser Gegend für 70 bis 120 Quadratmeter große Wohnungen aus den Jahren 1985-1999 einen durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 6 Euro aus.

Ein klein wenig angezogen haben dagegen wieder die Preise in Palmas Altstadt - erstmals seit vier Jahren. Hier wurde für modernisierte Altbauten oder Neubauten ein durchschnittlicher Mietpreis von 11,10 Euro pro Quadratmeter ermittelt. Preisbeispiele: Eine bis zu 70 Quadratmeter große, nicht modernisierte Altbauwohnung in gutem Zustand kostet 8,20 pro Quadratmeter. Ist sie modernisiert oder neugebaut, werden im Schnitt 11,70 Euro pro Quadratmeter verlangt.

Freistehende Häuser

Stabile Preise weist der Mietspiegel für die Vermietung von Häusern aus. In den Urbanisationen im Raum Palma liegt die Monatsmiete von freistehenden Chalets im Schnitt bei 1.100 Euro, wobei die Preisspanne von 850 bis 1.850 Euro reicht. Fincas oder Landhäuser im Raum Palma schlagen im Monat mit durchschnittlich 1.250 Euro zu Buche. Hier reicht die Preisspanne von 880 bis 1.600 Euro. Die Unterschiede zum Vorjahr sind praktisch null.

Umland

Im näheren und weiteren Umland gilt nach wie vor die Regel, dass es Richtung Südwesten etwas teurer, im Inselosten dagegen deutlich günstiger wird. Allerdings haben sich die Unterschiede zum Teil verringert. So ist zwar Bendinat noch immer laut Mietspiegel das teuerste Pflaster auf Mallorca. Der Unterschied zu Palma Zentrum beträgt aber nur noch zehn Prozent, im Fall von Portals nur noch fünf Prozent, genauso wie im Fall von Port d´Andratx.

Verstärkt nachgefragt würden vor allem Mietobjekte in der Gegend von Binissalem oder Alaró, die durch die Autobahn ideal angebunden seien, so Döhne. Mieter profitieren von günstigeren Preisen als in Palma Zentrum oder der Gemeinde Marratxí. In Santa María sind es nur drei Prozent weniger, in Alaró, Binissalem oder Montuïri macht der Unterschied bereits 15 Prozent aus. Und in Pollença oder Alcúdia müssen nach wie vor 20 Prozent weniger als in der Balearen-Hauptstadt bezahlt werden.

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