Erst ja, dann nein: Nachdem die Sachbearbeiter im balearischen Umweltministerium das Projekt eines Mega-Solarparks deutscher Investoren auf Mallorca genehmigt hatten, hat jetzt die Umweltkommission desselben Ministeriums ihr Veto eingelegt. Die Mitglieder des Gremiums stimmten nach Berichten in der mallorquinischen Lokalpresse Ende vergangener Woche gegen das Projekt, das die Installation von 250.000 Solarmodulen vorsieht und damit der größte Solarpark auf Mallorca wäre. Begründet wird die Entscheidung mit einer angeblich ausstehenden Hinterlegung von finanziellen Sicherheiten.

Entstehen soll die 90 Hektar große Photovoltaik-Anlage zwischen Manacor und Porto Cristo auf der Finca Santa Cirga. Die Installation kostet voraussichtlich 50 Millionen Euro, die der deutsche Investor KS Management beisteuern wird. Die Vorort-Planung des Projektes liegt in mallorquinischer Hand.

In einer Pressemitteilung des Bauträgers Parque Fotovoltaico Santa Cirga S.L. heißt es, dass man bislang nicht offiziell über das Veto informiert worden sei. Man sei erstaunt und perplex, dass eine Kommission von Politikern wider die Kriterien ihrer Sachbearbeiter entscheide. "So etwas ist bislang in noch keinem Fall passiert", heißt es. Man werde alle Rechtsmittel ausschöpfen und könne sich des Verdachts nicht erwehren, dass auch persönliche Motive beteiligter Politiker eine Rolle gespielt haben könnten.

Erstaunt äußerte sich auch Antoni Pastor, Bürgermeister von Manacor. Er hätte es nicht gewagt, entgegen der Kriterien der Sachbearbeiter zu entscheiden. Man habe es nun mit einem heiklen Problem zu tun, das juristische Probleme nach sich ziehen dürfte.