Ein Wirt, der wegen Verdachts auf Mitarbeiterausbeutung und hygienische Probleme vorübergehend festgenommen worden war, hat sein polizeilich versiegeltes Lokal im Einkaufs- und Vergnügungszentrum Ocimax in Palma wieder geöffnet. Der Besitzer der Restaurantkette "La Tapa Andaluza" riskiert damit nach Einschätzung mallorquinischer Lokalmedien eine Strafe von mindestens 60.000 Euro. Insgesamt könnten von dem 36-Jährigen 2 Millionen Euro verlangt werden.

Der Ex-Boxer Luis R. U. war von der spanischen Nationalpolizei am Dienstag (3.3.) festgenommen worden. Dem Mann wird vorgeworfen, 122 Mitarbeiter in den vergangenenJahren ausgebeutet zu haben. Sie mussten angeblich sechs oder sieben Tage lang 14 Stunden pro Tag arbeiten. Außerdem soll der Mann ihnen das Recht verweigert haben, Urlaub zu nehmen oder krankheitsbedingt zu fehlen. Ihm wird desweiteren vorgehalten, Mitarbeiter beleidigt und diese in Umkleideräumen per Kamera überwacht zu haben.

Außerdem wurden in den Restaurants hygienische Probleme festgestellt: Die Mitarbeiter sollen Anweisungen gehabt haben, liegen gelassene Essensreste weiterzuverwenden, Rest-Speisen aus dem Müll zu holen und das Geschirr nicht zu waschen, um Wasserkosten zu sparen.

Restaurants der Tapas-Kette befinden sich auch in Palmas Viertel Es Rafal und im Zentrum von Palma. Der Unternehmer wies die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück. /it