Nach dem Anschlag in Tunesien, bei dem am Mittwoch (18.3.) mindestens 23 Menschen ums Leben gekommen sind, stellt sich auch die Tourismusbranche auf Mallorca auf mögliche Auswirkungen ein. Betroffen ist direkt auch der Kreuzfahrttourismus. So sollte die "Costa Fascinosa", die am Mittwoch in Tunis im Hafen lag, am Freitag in Palma de Mallorca eintreffen. Die mehr als 3.000 Passagiere besuchten die tunesische Hauptstadt zum Zeitpunkt des Attentats.

Die Hoteliersvereinigung auf Mallorca (FEHM) bekundete in einer Pressemitteilung am Donnerstag ihr Beileid und verurteilte das Attentat. "Es ist ein trauriger Tag für den internationalen Tourismus", so Vizepräsidentin Inmaculada Benito. Sie forderte eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen allen Regierungen, um Lösungen für diese "komplizierte Situation" zu finden.

Kurzfristig könnte Mallorca wie schon mehrfach in den vergangenen Jahren von der Krise der Konkurrenzdestination profitieren. Durch den blutigen Angriff droht der für Tunesien so wichtige Wirtschaftszweig in die Krise zu rutschen. Fast eine halbe Million Deutsche verbrachten im vergangenen Jahr ihren Urlaub in dem Land - beinahe wieder so viele wie vor den Aufständen 2011. Auf dem Programm steht etwa neben dem Besuch der Ruinen von Karthago vor allem Strandurlaub - so wie auch auf Mallorca.

Bewaffnete hatten am Mittwochmittag auf dem Platz, an dem das Bardo-Museum und das Parlament liegen, mit Schnellfeuergewehren um sich geschossen. Das Feuer wurde auf die Besucher eröffnet, als diese aus Bussen ausstiegen. Die Täter hätten vor dem Museum willkürlich auf Touristen gefeuert und sie bis in das Museum verfolgt, hieß es. Dort nahmen die Bewaffneten dann zahlreiche Urlauber als Geiseln.

Bisher hat sich noch keine Organisation zu dem Anschlag bekannt. In den sozialen Netzwerken feierten Anhänger des "Islamischen Staates" (IS) die Tat. Es könnte aber auch erneut wieder al-Qaida verantwortlich sein. Unter den Toten sind auch zwei Spanier. /ff