Auf einer Pressekonferenz in Köln hat Germanwings-Sprecher Thomas Winkelmann um 15 Uhr die bisher bekannten Einzelheiten zum Absturz des Fluges 4U9525 bekannt gegeben.

Demnach sei die Unglücksmaschine vom Typ Airbus A320 am frühen Dienstagmorgen (24.3.) um 6.48 Uhr in Düsseldorf gestartet und pünktlich um 8.57 Uhr am Flughafen von Barcelona gelandet. Den Rückflug trat die Maschine leicht verspätet um 10.01 Uhr an. Gegen 10.45 Uhr erreichte das Flugzeug die reguläre Reisehöhe von 12.000 Metern, verließ diese aber schon nach einer Minute und begab sich in einen achtminütigen Sinkflug. Im Anschluss kam es am südlichen Rand de französischen Alpen zum Absturz.

Das ungewöhnliche Manöver sei ohne vorherige Absprache mit der französischen Flugsicherheit erfolgt, der Kontakt zum französischen Flugradar nach den acht Minuten abgebrochen. Ob der Sinkflug bewusst eingeleitet wurde, ist derzeit noch nicht bekannt.

Ebenfalls ungeklärt ist bisher, ob die Piloten wie von einigen Agenturen berichtet vor dem Absturz einen Notruf absetzten oder nicht. Germanwings wolle die widersprüchlichen Angaben nun klären. Ein Expertenteam sei auf dem Weg zu der schwer zugänglichen Unfallstelle, um vor Ort mögliche Ursachen zu ermitteln.

Der verantwortliche Kapitän war Winkelmann zufogle seit über zehn Jahren für Germanwings im Einsatz und hatte über 6.000 Flugstunden Erfahrung auf dem Airbus 320.

Das Flugzeug, das erst am vergangenen Sonntag auf Mallorca landete, war 1991 von Airbus an die Lufthansa ausgeliefert worden und seit Januar 2014 ausschließlich bei Germanwings im Einsatz. Der letzte Routinecheck der Maschine hatte am Montag (23.3.), einen Tag vor dem Unglück, stattgefunden. Der letzte planmäßige große Check war laut Winkelmann - wie im Handbuch von Airbus vorgeschrieben - im Sommer 2013 erfolgt.

Der Germanwing-Sprecher erklärte, dass das Alter der Maschine nicht ungewöhnlich sei: Die Airbus-Modelle A320 würden vom Germanwings-Mutterkonzern Lufthansa seit 1991 unfallfrei geflogen.

Genaue Angaben zu den Opfern, unter denen sich auch eine Schülergruppe aus Nordrhein-Westfalen auf der Rückreise von einem Schüleraustausch befunden haben soll, wollte Winkelmann am Nachmittag nicht machen: Zuerst wolle man die Angehörigen, denen das ganze Mitgefühl des Unternehmens gälte, informieren.

Laut aktuellem Stand gehe man aber von 67 deutschen Opfern aus. Unter den 144 Passagieren hätten sich auch zwei Babys befunden.Der reguläre Flugbetrieb von Germanwings werde trotz dieses für das ganze Unternehmen tragischen und sehr traurigen Tages planmäßig weiter geführt. /lex