Auf Mallorca hat die balearische Landesregierung am Mittwochvormittag (25.3.) angeordnet, als Zeichen der Trauer nach dem Absturz der Germanwings-Maschine alle Flaggen drei Tage lang auf Halbmast zu hissen. Mit der Geste schließt sich die Landesregierung der offiziellen Staatstrauer in Spanien an, die ebenfalls bis Freitag (27.3.) um Mitternacht dauern wird.

Auch am deutschen Konsulat in Palma hängen die Flaggen auf Halbmast. Dort liegt seit Mittwochvormittag zudem ein Kondolenzbuch für die Opfer des Absturzes aus, Beileidsbekundungen können in der Zeit von 9-12 Uhr und 14-16 Uhr (Mittwoch und Donnerstag) sowie von 9-12 Uhr (am Freitag) eingetragen werden.

Unterdessen gibt es neue Informationen über die Opfer: So bezifferte Germanwingschef Thomas Winkelmann am Mittwochmittag die Zahl der deutschen Passagiere an Bord der Unglücksmaschine nach jetzigem Stand auf 72 - am Dienstag war noch von 67 deutschen Opfern die Rede gewesen. Da die Liste ständig aktualisiert werde, sei diese Angabe jedoch noch nicht endgültig.

Wie viele Spanier an Bord waren, steht ebensowenig fest. Der spanische Sicherheitsstaatssekretär Francisco Martínez hatte von 49 Landsleuten gesprochen, die identifiziert worden seien, laut den letzten Angaben von Germanwings stammten 35 der Passagiere aus Spanien.

Am Flughafen von Palma geht der Betrieb offiziellen Quellen zufolge am Mittwoch wie gewohnt weiter, auch die drei Germanwings-Füge von und nach Düsseldorf, Köln und Stuttgart werden laut einer Flughafensprecherin wie geplant durchgeführt.

Nach wie vor unklar ist, ob sich an Bord der am Dienstag (24.3.) über den französischen Alpen abgestürzten Maschine, die auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf war, auch von Mallorca kommende Urlauber befanden. Entsprechende Aussagen hatten am Dienstag Mitarbeiter des für Germanwings tätigen Handlingunternehmens Swissport getätigt. Laut Germanwings habe man die Liste mit den Passagiernamen der deutschen Regierung übergeben. Bis diese nicht alle Angehörigen benachrichtigt habe, werde die Liste nicht veröffentlicht.

Über die Unglücksursache und den raschen Sinkflug der Maschine vor dem Absturz gibt es auch am Mittwochvormittag keine neuen Erkenntnisse. Allerdings wird damit gerechnet, dass die Untersuchung der am Dienstagabend an der Absturzstelle gefundenen Blackbox bis zum Nachmittag zusätzliche Informationen liefern könnte. Der wohl leicht beschädigte Apparat hat die Stimmen im Cockpit aufgezeichnet.

Am Mittwochvormittag hielten weltweit alle Mitarbeiter von Germanwings und dem Mutterkonzern Lufthansa um 10.53 Uhr eine Schweigeminute ab. Weil zahlreiche Crews aus emotionalen Gründen nicht in der Lage sind, die für heute geplanten Flüge anzutreten, springen die Konkurrenten von Air Berlin, Tuifly und Lufthansa ein und ermöglichen so die Aufrechterhaltung des Flugbetriebes. /lex

(letzte Aktualisierung: 13.52 Uhr)