Auch auf Mallorca-Flügen soll nach der Germanwings-Katastrophe kein Pilot mehr allein im Cockpit sitzen dürfen: Weltweit verschärfen Fluggesellschaften ihre Sicherheitsauflagen. Bei dem Unglück am Dienstag soll nach Erkenntnissen der Ermittler der Pilot ausgesperrt gewesen sein und der Copilot das Flugzeug in den Sinkflug geleitet haben. Nach den Äußerungen der Staatsanwalt setzte eine heftige Diskussion über eine Änderung der Cockpit-Regelung ein - wobei Sicherheitsexperten davor warnen, zu viel zu erwarten.

Mehrere Airlines und Flugsicherheitsbehörden in Europa kündigten am Freitag eine Neuregelung an - zumindest sollen die Bestimmungen für die Cockpit-Besetzung überprüft werden. Unter anderem Air Berlin und Condor gaben bekannt, dass die Neuregelung bereits von diesem Freitag an gelte.

In der Regel sind die Airlines bislang nicht verpflichtet, dafür Sorge zu tragen, dass sich immer mehr als ein Besatzungsmitglied im Cockpit aufhält. In den USA, aber auch in Europa wird das aber schon teilweise so praktiziert.

Für die deutschen Airlines kündigte der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), an, dass am Freitag die neue Zwei-Personen-Regelung mit dem Luftfahrt-Bundesamt besprochen werden sollte. Als Konsequenz aus dem Absturz hätten sich die Airlines darauf verständigt, dass sich kein Pilot während des Fluges mehr allein im Cockpit aufhalten soll.

Bei einer Pressekonferenz in Marseille hatte der französische Staatsanwalt Brice Robin am Donnerstagmittag (26.3.) bekanntgegeben, dass der Co-Pilot der am Dienstag verunglückten Germanwingsmaschine den Absturz wohl bewusst herbeigeführt hat. Nach der Auswertung des Stimmrekorders gehen die Ermittler davon aus, dass der Flugkapitän das Cockpit rund 20 Minuten nach dem Start verließ, um auf die Toilette zu gehen. Daraufhin habe der 28-jährige Co-Pilot bewusst die Tür der Kanzel von innen verriegelt und absichtlich den Sinkflug eingeleitet. ff/it/lex