Die umstrittenen Partyboote sorgen erneut für Schlagzeilen: Einem Bericht der Tageszeitung "El Mundo" zufolge soll ein Unternehmen, das die vor allen bei jungen Urlaubern beliebten Schiffsausflüge vor der Küste von Mallorca anbietet, mit äußerst fragwürdigen Versprechungen um Kundschaft buhlen. Insbesondere männliche Touristen sollen an den Stränden, aber auch in den Hotels der klassischen Partyhochburgen Magaluf und Arenal mit Alkohol bis zum Abwinken und Sexspielchen an Bord zum Kauf eines Tickets überredet werden.

Dies geht aus einem internen Schreiben hervor, das das Unternehmen an alle seine "tiqueteros" (Werber) verschickt hat und das offenber als Anleitung zum Ködern möglichst vieler Kunden dient. Männliche Urlauber sollten zum Beispiel stets darauf aufmerksam gemacht werden, dass ihnen Sex auf hoher See gewiss ist, wenn sie wollten - die Mädels könnten während der dreistündigen Fahrt schließlich nicht entkommen. Geworben werden soll auch mit den im Preis enthaltenen Freigetränken, die garantieren, dass man mit einem ordentlichen Promille-Pegel an Land zurückkehrt - ohne zu erwähnen, dass es lediglich Bier und Sangría gibt. Daneben enthält das Schreiben Anweisungen, wie die "tiqueteros" Probleme mit der Polizei oder dem Personal von Bars und Hotels vermeiden können ("nie in der Nähe von Polizisten oder vor Bars mögliche Kunden ansprechen").

Die Gemeinde Calvià hat erst vor Kurzem eine neue Verordnung erlassen, um etwa den ausufernden Kneipentouren einen Riegel vorzuschieben. Das Thema Partyboote konnte bisher allerdings nicht eindeutig reglementiert werden. /sts