Den aussichtsreichsten Platz unter den Mallorca-Deutschen auf den Wahllisten für die Kommunalwahlen im Mai hat diesmal eine Deutsche in der Gemeinde Inca. Alice Weber tritt für das linksökologische Parteien­bündnis Més auf Platz zwei an - und hat damit gute Chancen auf einen Einzug in den Stadtrat.

Ansonsten rangiert das gute Dutzend Insel-Deutscher, die die MZ in den am Mittwoch (22.4.) im balearischen Gesetzes­blatt (BOIB) veröffentlichten Wahllisten gefunden hat, auf ­weitgehend symbolischen Plätzen. Elke Wilhelm, die für die Sozialisten im Gemeinderat Calvià sitzt, wurde zugunsten einer britischen Kandidatur nicht mehr aufgestellt. In Andratx tritt Ute Dinter für die PSOE auf Platz acht an, MZ-Mitarbeiter Tom Gebhardt für die Wählergemeinschaft Esquerra Oberta Bunyola (EOB) auf Platz 13.

Das Engagement von Alice Weber für die Kommunalpolitik kam während des Streits um das Drei-Sprachen-Modell (TIL) an den Schulen zustanden, wie die 39-jährige Pharmaziereferentin gegenüber der MZ erklärt. „Vorher war ich politisch nicht engagiert." Die Mutter zweier Kinder, die seit 20 Jahren auf der Insel lebt und mit einem Mallorquiner verheiratet ist, ergriff als Vorsitzende des Elternbeirats das Wort, wurde im Stadtrat gehört und ließ sich schließlich bei den Urwahlen von Més aufstellen.