Der Protest hat sich gelohnt: Wie der Inselrat von Ibiza am Dienstag (3.6.) mitteilte, hat der schottische Mineralölkonzern Cairn Energy sein Vorhaben, im Golf von Valencia und damit rund 40 Kilometer vor der Küste Ibizas nach Erdöl zu suchen, abgeblasen. Das Unternehmen habe beim spanischen Industrieministerium die Löschung der bereits erhaltenen Genehmigungen beantragt, heißt es. Das Verfahren - es galt noch abschließend über ein Umweltgutachten zu entscheiden - werde deshalb eingestellt. Ibizas Inselrat und die Bürgerinitiative "Allianza Mar Blava" erfuhren bei einem Treffen im spanischen Umweltministerium von der frohen Botschaft.

Gegen die geplante Erdölsuche hatte sich auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln seit Anfang 2014 großer Widerstand geregt. Gegner und Umweltaktivisten betonten immer wieder, dass es die Zentralregierung in Madrid nach wie vor in der Hand habe, das Vorhaben zu stoppen und Genehmigungen aufgrund der nicht absehbaren Umweltfolgen rückgängig zu machen. Nun jedoch hat der Konzern offenbar von sich aus von den Plänen abgelassen.

Nicht vom Tisch ist indes das Projekt des Unternehmens Spectrum, das in balearischen Gewässern rund um Mallorca, Menorca und südöstlich von Ibiza und damit auf einer Fläche von rund 14.000 Quadratkilometern nach fossilen Brennstoffen im Meeresgrund suchen will. Nach Auskunft des Ministeriums hat im Oktober die 18 Monate dauernde Frist begonnen, in der Spectrum nun Zeit hat, um ein Umweltgutachten vorzulegen und die Bürger über die Pläne zu informieren. /sts