Bei einer Pressekonferenz in Marseille hat der französische Staatsanwalt Brice Robin am Donnerstagmittag (26.3.) bekanntgegeben, dass der Co-Pilot der am Dienstag verunglückten Germanwingsmaschine den Absturz wohl bewusst herbeigeführt hat.

Nach der Auswertung des Stimmrekorders gehen die Ermittler davon aus, dass der Flugkapitän das Cockpit rund 20 Minuten nach dem Start verließ, um auf die Toilette zu gehen. Daraufhin habe der 28-jährige Co-Pilot bewusst die Tür der Kanzel von innen verriegelt und absichtlich den Sinkflug eingeleitet.

Als der Kapitän zurück ins Cockpit wollte, habe der aus Montabaur stammende Co-Pilot nicht geantwortet. Da bis zum Schluss aber Atemgeräusche auf dem Tonband zu hören sind, gehen die Ermittler nicht davon aus, dass der Mann das Bewusstsein verloren haben könnte.

Warum der Mann, der seit 2013 bei Germanwings arbeitete, den Airbus A320 zum Absturz gebracht haben könnte, ist derzeit noch nicht bekannt.

Die Maschine war am Dienstag auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf. Der Sinkflug begann kurz nachdem der Airbus die Reiseflughöhe erreicht hatte und dauerte rund acht Minuten. Bei dem Absturz kamen alle 150 Menschen an Bord ums Leben. Mindestens ein Passagier hatte auf Mallorca gelebt: Der 28-jährige Brite Paul Bradley hatte bis 2012 seinen Wohnsitz bei seiner Mutter in Santa Ponça, studierte aber zuletzt in der Schweiz. An Bord war zudem ein deutscher Unternehmer mit Zweitwohnsitz auf Ibiza. /lex