Seit fast zwei Jahren sitzt Frank Hanebuth inzwischen in Spanien im Gefängnis - doch damit ist nun vielleicht bald Schluss: Am 22. Juni muss der Hells Angels-Anführer in Madrid bei Gericht vorstellig werden, wo über sein weiteres Schicksal entschieden wird. Seinem Madrider Anwalt Gonzalo Boye zufolge könnten dem Rockerboss bis zu zwei weitere Jahre U-Haft drohen - oder aber er wird in die Freiheit entlassen.

"Das ist in meinen Augen die wahrscheinlichere Variante", so Boye. Die Vorwürfe, die die spanischen Ermittler gegen seinen Mandanten erheben, seien schließlich nicht schwer genug, um eine Haftverlängerung zu rechtfertigen.

Hanebuth war im Juli 2013 bei einer Großrazzia auf Mallorca zusammen mit rund 25 Personen aus dem Umfeld der Hells Angels festgenommen worden. Den Verdächtigen wird unter anderem Zugehörigkeit zu einer kriminellen Vereinigung, Erpressung, Zwangsprostitution, Menschenhandel, Betrug, Freiheitsberaubung und Geldwäsche zur Last gelegt. Im Februar 2015 legte der ermittelnde Richter in Madrid, Eloy Velasco, den lang erwarteten Abschlussbericht vor. Er will 55 Mitgliedern der Rockerbande beziehungsweise Komplizen den Prozess machen. /sts