Bevor am Samstag (13.6.) die neuen Bürgermeister gewählt werden, steht in den meisten Gemeinden auf Mallorca fest, wer in den kommenden vier Jahren im Rathaus das Sagen hat. Klar ist auch, dass auf der Insel ein Richtungswechsel Einzug halten wird: Nachdem in der zu Ende gehenden Legislaturperiode in 40 Gemeinden die PP regierte, werden nun mehrheitlich Links- beziehungsweise Mitte-Links-Bündnisse das Ruder übernehmen. Vielerorts ist es die regionalistische Zentrumspartei Pi, die den Linksparteien zum Durchbruch verhalf.

Etwa in Felanitx, wo Pi-Kandidat Jaume Monserrat am Ende auf „die Stimme des Volkes, die einen Wechsel wünschte", hörte und sich auf einen Pakt mit PSOE und Bloc per Felanitx einließ - und damit Bloc-Kandidat Joan Xamena ins Bürgermeisteramt verhalf.

Auch in Llucmajor wird die PP dank der Einigung von Pi, Més und PSOE in die Opposition verbannt. Das Bürgermeisteramt werden sich die drei Parteien aber aufteilen: Den Anfang macht Jaume Tomàs von Més, nach 16 Monaten wird er von Pi-Kandidat Bernardí Vives abgelöst und nach wiederum 16 Monaten übernimmt der Sozialist Gori Estarelles.

Ebenfalls in die Opposition verbannt werden die Konservativen von Sóller, wo künftig Més und PSOE regieren werden. Rathauschef wird Jaume Servera von Més, nachdem die Sozialisten von ihrem ursprünglichen Anspruch, für die Hälfte der Legislatur den Bürgermeister zu stellen, abgelassen haben.

Calvià ist eine weitere Gemeinde, in der nach jahrelanger PP-Vormacht, ein Sozialist das Ruder übernimmt: Dass Alfonso Rodríguez Badal (PSOE), der bei den Wahlen die meisten Stimmen errungen hat, Bürgermeister wird, steht längst fest. Wer von den anderen - Esquerra Oberta, Sí se puede Calvià und Ciudadanos - mitregieren wird, ist aber noch unklar.

Einen weiteren Machtwechsel gibt es in Pollença: Dort hat die Unió Mollera Pollencina (UMP) am Ende eine Koalition mit dem Linksbündnis Junts Avançam (Independientes, PSOE, Més und Esquerra) akzeptiert und verhilft damit dem ehemaligen Gob-Vorsitzenden Miquel Àngel March (Independents) ins Bürgermeisteramt.

In Alcúdia regiert künftig Pi-Kandidat Antoni Mir dank einer Koalition mit den Sozialisten und löst damit die PP-Rathauschefin Coloma Terrasa ab.

Wieder einen PP-Bürgermeister bekommt dagegen die Gemeinde Andratx mit Jaume Porsell - allerdings nur für zwei Jahre. Danach wird Katia Rouarch, die Sprecherin von Koalitionspartner Pi, das Amt über­nehmen.

In Capdepera bleibt ebenfalls alles beim Alten - oder zumindest fast: PSOE-Bürgermeister Rafel Fernández bleibt im Amt, muss in der kommdenden Legislatur aber mit einer Minderheit regieren. Der bisherige Koalitionspartner Unió per Capdepera (UCAP) trat nicht mehr an, und mit Més, Guanyem und Es Grup konnten sich die Sozialisten letzlich nicht auf ein gemeinsames Programm einigen. /sts