Königsschwester Infantin Cristina und ihr Mann Iñaki Urdangarin haben ihre Villa in Barcelona veräußert. Ein Anwalt aus der katalanischen Stadt, der eine Familie vertritt, fungiert als Käufer. Gezahlt werden sollen 6,9 Millionen Euro für das Anwesen im Stadtteil Pedralbes, das sich in der Straße Elisenda de Pinós befindet. Der Verkauf war mehrere Monate hinausgezögert worden, weil sich das adelige Paar und der auf Mallorca gegen sie ermittelnde Richter José Castro nicht darüber einigen konnten, an wen das Geld für die gepfändete Immobilie gehen sollte.

Cristina und Urdangarin hatten die Villa im Jahr 2004 für 5,8 Millionen Euro erstanden. Dazu erhielten sie von der Bank "La Caixa" einen Kredit von fünf Millionen Euro, den sie mit dem Rest der Verkaufssumme begleichen können. Das Gebäude ist rund 1000 Quadratmeter groß und verfügt unter anderem über zehn Badezimmer, einen Salzwasser-Pool und einen 120 Quadratmeter großen Salon.

2,4 Millionen der 6,9 Millionen Euro werden für die Hinterlegung von Kautionen für Cristina und Urdangarin benutzt. Cristina, der zuletzt der Titel "Duquesa de Palma" (Herzogin von Palma ) entzogen wurde, muss insgesamt 2,7 Millionen dafür aufbringen, ihr Mann 13,5 Millionen. Beide müssen sich ab Ende des Jahres vor Gericht verantworten. Ihnen drohen lange Gefängnisstrafen.

Zwischen 2003 und 2009 sollen durch ein Firmengeflecht, das Cristinas Mann Urdangarin zusammen mit seinem Geschäftspartner Diego Torres aufgebaut hatte, in hohem Umfang Steuer­gelder veruntreut worden sein. Eklatantestes Beispiel ist die Organisation zweier Tagungen zu „Sport und Tourismus" auf Mallorca - für diese sowie weitere schwer nachvollziehbare Leistungen sollen mehr als 6 Millionen Euro an das Institut Nóos geflossen sein.

In die Geschäfte war Cristina de Borbón indirekt verwickelt. Urdangarins Frau hat laut den Ermittlungen eine lange Reihe von Ausgaben für Haus, Reisen und Annehmlichkeiten über die Consulting-Firma Aizóon abgewickelt. Dabei handelt es sich um eine mutmaßliche Scheinfirma, an der sie zu 50 Prozent beteiligt ist. Die jetzige Anklage ist Folge von mutmaßlichen Tricksereien bei der Zahlung der Einkommens- und Körperschaftssteuer. /ff/it