Große Mengen Plastikmüll, die seit mehreren Wochen an der Küste des Cabrera-Nationalparks angeschwemmt werden, ließen am Montag (20.7.) den Umweltverband Gob Alarm schlagen. Doch betroffen sei bei weitem nicht nur der Archipel südlich von Mallorca, warnt Gob-Sprecher Toni Muñoz auf Nachfrage der MZ. Dasselbe Phänomen sei derzeit an zahlreichen Stränden im Süden der Insel, aber auch an der Küste Menorcas und Ibizas zu beobachten.

Schuld ist in Muñoz´ Augen der anhaltende Südwind, der die Abfälle, die größtenteils von einem vor Formentera treibenden Müll-Teppich stammen dürften, gen Norden treibt. Seine Existenz sei Meeresforschern schon länger bekannt. An der Stelle sammelt sich Plastikmüll aus dem gesamten Mittelmeer, der hauptsächlich von den Anrainerstaaten dorthin gelangt.

Als einer der Hauptverursacher gilt Algerien. Das Land hat seit Jahren ein gravierendes Entsorgungsproblem, 1.200 Kilometer Küste sollen laut algerischen Umweltaktivisten mit Abfällen übersät sein. Ein Teil erreichte nun Cabrera, wo unter anderem Milchtüten mit arabischer Aufschrift gefunden wurden. /sds