Gleich bei ihrer ersten Audienz bei König Felipe in Madrid hat die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol (PSOE) Klartext geredet und den Monarchen vorgewarnt: der Marivent-Palast in Palma solle bald allen zugänglich sein.

Die neue Linkskoalition bestehend aus Sozialisten, Més und Podemos plant schließlich, einen Teil der Gärten der Sommerresidenz der spanischen Königsfamilie auf Mallorca auch für die Bevölkerung zu öffnen - zumindest für neun oder zehn Monate im Jahr, in denen der Palast leer steht. Ihre Regierung werde dem Königshaus demnächst einen entsprechenden Vorschlag zukommen lassen, kündigte Armengol Felipe VI. bei ihrem Treffen am Freitag (24.7.) im Zarzuela-Palast an. Auf dessen Basis könne man dann nach Möglichkeiten suchen, "wann und wie" das Vorhaben umgesetzt werden könnte.

Am Ende der Unterredung bestätigte der König der Ministerpräsidentin außerdem, dass er "Ende nächster Woche" auf der Insel eintreffen werde, um dort wie gewohnt einen Teil des Sommerurlaubs mit der Familie zu verbringen. Armengol entgegnete darauf, dass die Anwesenheit der Königsfamilie auf Mallorca stets sehr geschätzt werde.

Mit dem politischen Aufstieg hat die Sozialistin demzufolge auch die Tonart geändert: Noch vor gut einem Jahr hatte Armengol die Monarchie als Modell bezeichnet, in dem die Nachfolge im Amt des Staatschefs von "Abstammung und Geschlecht" bestimmt werde. Am Tag der Abdankung von König Juan Carlos im Juni 2014 hatte sie ein Referendum gefordert - da der Moment nicht günstiger sein könne, um die Bevölkerung über den Fortbestand der Monarchie entscheiden lassen. /sts