Dieser Familie bleibt die Obdachlosigkeit erspart: Die Mitarbeiter des erst am Montag (27.7.) eröffneten Büros für Zwangsräumungsopfer in Palma de Mallorca konnte bereits zwei Tage später verhindern, dass eine Mutter mit drei kleinen Kindern auf die Straße gesetzt wurde. Die Frau hatte Mietschulden von über 1.000 Euro und sollte daher am Mittwoch (29.7.) zwangsgeräumt werden.

Doch ein Mitarbeiter der "Oficina Antidesahucios" und Palmas stellvertretender Bürgermeister Toni Noguera (Més), der auch für den Bereich Wohnungswesen zuständig ist, handelten mit dem Vermieter einen Kompromiss aus: Mithilfe der Caritas sollten umgehend zwei Monatsmieten gezahlt werden, im Gegenzug dürfe die Familie bis September in der Wohnung bleiben. Danach will die Frau die Insel ohnehin verlassen, um mit ihrem Lebensgefährten zusammenzuziehen, heißt es. Nachdem diese Vereinbarung getroffen war, stoppte das Gericht die Vollstreckung.

Die Einrichtung einer Anlaufstelle für Zwangsräumungsopfer war einer der zentralen Punkte aus dem Koalitionsvertrag der neuen Stadtregierung bestehend aus der sozialistischen PSOE und den Linksparteien Més und Podemos. Es ist das erste Büro dieser Art in ganz Spanien. /sts