In den kommenden drei Jahren sollen keine neuen Genehmigungen für die Niederlassung großer Handelsfilialen auf Mallorca erteilt werden. Das sieht ein Beschluss des Inselrats auf Mallorca vor, der am Donnerstag (27.8.) offiziell getroffen werden sollte. In dieser Zeit soll ein neuer Gesamtplan für den Einzelhandel auf den Weg gebracht werden, wie Inselratspräsident Miquel Ensenyat (Més per Mallorca) am Mittwoch ankündigte.

Das Moratorium sei notwendig, um das neue Regelwerk sorgfältig vorbereiten zu können und eine neue Antragslawine zu vermeiden. Betroffen sind auf Mallorca Geschäfte ab einer Fläche von 700 Quadratmetern.

Das Moratorium hat seinen Hintergrund in einer Entscheidung des spanischen Verfassungsgerichts vor einigen Wochen. Die Richter hatten nach einer Anfechtung durch die Madrider Zentralregierung das balearische Handelsgesetz einkassiert. Die Landesregierung hatte bereits ein Moratorium angekündigt. Mit dem Beschluss des Inselrats soll dieses nun in der Raumordnungspolitik verankert werden, wie es hieß.

Es ist nicht das erste Moratorium dieser Art auf Mallorca. Bereits die Matas-Regierung (2003-2007) hatte Neuansiedlungen einen Riegel vorgeschoben. Das Moratorium galt bis 2009, als die damalige Mitte-Links-Regierung vor dem Hintergrund der EU-Dienstleistungsrichtlinie das Handelsgesetz reformierte.

Vor allem in der letzten Legislaturperiode unter Bauzá (2011-2015) haben zahlreiche Filialen großer Handelsketten ihre Pforten geöffnet. In Coll d´en Rabassa entsteht zudem ein großes Einkaufszentrum, in Ses Fontanelles planen Investoren das Shopping- und Vergnügungszentrum "Palma Springs".