Die Lage in den Hotels auf Mallorca ist angespannt. Der Tourismus boomt, gleichzeitig halten die Hoteliers die Belegschaften knapp. Das berichtet die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca". Auf den Balearen gibt es 2.066 Übernachtungsgäste pro Jahr und Arbeiter. Zum Vergleich: Auf den Kanaren sind es 1.613 und in Katalonien 1.744.

Die Wirtschaftskrise hat die Hotels nicht betroffen, ihre Angestellten schon. Während der Umsatz pro Zimmer allein zwischen 2010 und 2015 um 25 Prozent gestiegen ist, ist die Zahl der Angestellten von 19.816 im Jahr 2007 auf 19.466 in diesem Jahr gesunken. Bedeutet: mehr arbeit für weniger Menschen.

Die Hotels auf den Balearen machen im Durchschnitt einen Umsatz von 60 Euro pro Zimmer. Dies wird nur von den Kanaren übertroffen, wo der der durchschnittliche Umsatz 65,6 Euro pro Zimmer beträgt. Spanienweit beträgt der Durchschnitt 44 Euro.

Auch bei den Löhnen drückt sich das Umsatzplus nicht aus. Im Gegenteil. Statt der in den Rahmenabkommen des Sektors vereinbahrten 4,5 Prozent Lohnsteigerung auf vier Jahre gesehen, ist das durchschnittliche Gehalt sogar von 21.335 Euro brutto jährlich auf 20.843 Euro gesunken. Dies ist ein Lohnrückgang von 2,3 Prozent.

Zudem plagen sich die Belegschaften mit Kurzarbeitsverträgen und nicht registrierten Überstunden ab. /pss