Mehr als hundert Personen haben sich am Freitagabend (4.9.) in Palma de Mallorca versammelt, um eine Bürgerinitiative zur Flüchtlingshilfe zu gründen. Die Initiative "Mallorca terra d´acollida" (in etwa: Mallorca als Zufluchtsort), die offen für alle Institutionen und Personen ist, soll die Hilfsbereitschaft bündeln - auch für den Fall, wenn Bürgerkriegsflüchtlinge auf Mallorca aufgenommen werden sollten.

Bei der Versammlung in Can Alcover im Zentrum von Palma wurde beschlossen, zunächst ein Register mit allen Personen einzurichten, die Informationen erhalten wollen. Eine Gruppe von einem Dutzend Personen soll zudem eine Struktur aufbauen und über erste Maßnahmen beraten.

Vorrangiges Ziel sei es, die spanische Regierung zu mehr Solidarität zu verpflichten, damit mehr Flüchtlinge als bislang geplant in Spanien aufgenommen werden. Geplant sind zu diesem Zweck Kundgebungen an symbolischen Orten auf Mallorca wie etwa Bahnhöfen, wie es auf der neugegründeten Facebook-Seite heißt. Auch ein Manifest soll aufgesetzt werden. Wer Flüchtlingen helfen will, kann sich zudem per E-Mail bei der Stadtverwaltung melden (inmigracio@palma.es)

Kommentar: Wir sind nicht zum Zuschauen verdammt

Vertreter politischer Institutionen informierten bei der Veranstaltung zudem über die Initiativen, Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge zu prüfen. Angekündigt hatten das neben der Stadt Palma auch Gemeinden wie Inca oder Calvià - auch ein Bauträger in Inca bot inzwischen leerstehende Immobilien zur Unterbringung von Flüchtlingen an. Ob aber wirklich Menschen aus Bürgerkriegsgegenden auf Mallorca Zuflucht finden, wird letztendlich Sache der spanischen Zentralregierung sein.