Das Grab des mallorquinischen Franziskanermönchs Junípero Serra in der kalifornischen Mission Carmel ist in der Nacht zum Sonntag (27.9.) - gerade einmal drei Tage nach seiner Heiligsprechung - von Unbekannten geschändet worden. Obwohl die Mission von Sicherheitsleuten bewacht wird, gelang es den Tätern, in das Gebäude einzudringen.

Dort rissen die Unbekannten Statuen von ihren Plätzen und hinterließen Schmierereien an verschiedenen Grabstätten im Inneren der Mission. Unter anderem wurde auf Serras Grab "Heiliger des Völkermordes" geschrieben. Auch die Fassade der Mission wurde mit Schriftzügen verschmiert.

Ursprünglich war am Sonntag eine Messe zu Ehren von Serra in der Mission geplant gewesen. Stattdessen trafen sich Serra-Anhänger und treue Kirchgänger, um die Mission zu säubern und die Statuen wieder aufzustellen. Erste Ermittlungen der Polizei haben ergeben, dass sich die Attacken ausschließlich gegen Gräber von Europäern richteten.

Die Heiligsprechung von Serra, der aus dem Dorf Petra auf Mallorca stammte und häufig als "Gründervater Kaliforniens" bezeichnet wird, war bereits im Vorfeld der Messe am Mittwoch (25.9.) mit Papst Franziskus von zahlreichen Gruppen kritisiert worden, vor allem von Indianerverbänden in den USA. Der Papst hatte im Gottesdienst eingeräumt, dass es in den Missionen zu "Missbrauchsfällen" gekommen sei, "die heute noch für Missfallen sorgen". /jk