Vordergründig stellt sich zwar die Lage auf dem Arbeitsmarkt der Balearen nicht mehr ganz so finster dar wie vor einem Jahr, doch es gibt andere Symptome, die Sorgen machen. Die reine Zahl der Arbeitslosen lag im September bei 56.531 Menschen auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln. Das sind immerhin rund 9.000 oder 13 Prozent weniger als im gleichen Monat des Vorjahres.

Damit liegen die Balearen an der Spitze im spanienweiten Vergleich. Nur in La Rioja ging die Arbeitslosigkeit noch stärker zurück.

Doch die Statistik ist eben nicht alles. Besorgniserregend ist zum einen, dass über 30.000 Menschen auf den Balearen Langzeitarbeitslose sind und somit kein Arbeitslosengeld mehr erhalten und auch keine andere Form der finanziellen Unterstützung. Das ist mehr als die Hälfte der Menschen ohne Beschäftigung.

Die Freude über die Abnahme der Arbeitslosen wird vor allem auch dadurch geschmälert, dass 80 Prozent der neuen Arbeitsverträge zeitlich befristet waren. 40 Prozent waren Teilzeitverträge. Und rund 15 Prozent der Verträge liefen lediglich ein oder zwei Tage.

Das nahende Ende der Tourismus-Saison betrifft vor allem die jungen Leute. Im Vergleich zum August nahm im September die Zahl der Arbeitslosen bei den unter 25-Jährigen um 23 Prozent zu. Viele Hotels benötigen weniger Personal, die Verträge für den Sommer laufen aus. /jk