Wohin Millionen Steuergelder verschwunden sind, können die Bürger von Palma de Mallorca demnächst mit eigenen Augen sehen. Die Stadtverwaltung will den Kongresspalast in etwa zwei Wochen erstmals Besuchern zugänglich machen - allerdings mit der Absicht, das schlechte Image der vielfach kritisierten Bauruine am Stadteingang wieder aufzupolieren.

Obwohl der 2008 begonnene Bau nach einem zweijährigen Baustopp zwischen 2012 und 2014 weiterhin unvollendet und zudem immer noch nicht geklärt ist, wer das Kongresszentrum samt angeschlossenem Hotel letztlich betreiben soll, sollen die Bürger nun endlich sehen, in was die über 100 Millionen Euro, die das Projekt kosten wird, investiert wurden.

Vorgesehen ist, dass Architekt Patxi Mangado, der den Bau 2005 entworfen hat, zunächst Nachbarn und Anwohner des Viertels Nou Llevant, wo der Kongresspalast und auch das Verlagsgebäude der Mallorca Zeitung liegen, durch das Gebäude führt. Die Führungen sollen samstags stattfinden und rund eineinhalb Stunden dauern, heißt es. Weitere Details werden noch bekannt gegeben.

Mittelfristig schwebt dem Architekten eine Zusammenarbeit mit der Balearen-Universtität UIB oder der Theater-Hochschule vor, damit künftig Tourismus- oder Schauspielstudenten die Besucher durch die Räumlichkeiten führen.

Fertiggestellt werden soll der Kongresspalast im Januar 2016, so die Pläne der Stadt Palma. Danach werde es weitere sechs Monate dauern, bis die Ton- und Lichanlagen gestetet und die Möbel aufgestellt werden. Wenn bis dahin die Betreiberfrage geklärt ist, könnte bereits im Oktober des kommenden Jahres der erste Kongress stattfinden, heißt es. /sts