In einer weitgehend symbolischen Entscheidung hat Mallorcas Inselrat am Donnerstag (12.12.) Mallorca zur "stierkampffreien" Insel erklärt. Auf der "isla antitaurina" würden Tiere "respektvoll" behandelt. Ähnliche Erklärungen waren zuvor auch schon von der Stadt Palma und mittlerweile 28 weiteren Gemeinden abgegeben worden (auf Mallorca gibt es insgesamt 53 Gemeinden).

Laut der Initiative "Mallorca sense sang" (Mallorca ohne Blutvergießen), die im Internet über 140.000 Unterschriften gegen den Stierkampf auf der größten Balearen-Insel gesammelt hat, wurde die Erklärung mit 20:8 Stimmen angenommen.

Gegen den Stierkampf und für den Tierschutz stimmten die Sozialisten, die Linksparteien Més und Podemos sowie die Regionalpartei Pi. Die konservative Volkspartei (PP) hingegen lehnte die Erklärung ab. Die zwei Abgeordneten der neuen Mitte-Rechts-Partei Ciudadanos wollten sich offenbar nicht festlegen und verließen vor der Abstimmung den Saal.

"Mallorca sense sang" feierte die Erklärung als "einen weiteren Schritt zur definitiven Abschaffung des Stierkampfes auf den Balearen". Das von den einen als überaus grausam, von den anderen als hohe Kunst betrachtete Spektakel kann nur durch ein neues balearisches Tierschutzgesetz definitiv verboten werden.

Die von der Sozialistin Francina Armengol geführte Linskregierung auf den Balearen ist prinzipiell dafür, zeigt aber bisher keine Eile, einen entsprechenden Gesetzesentwurf auszuarbeiten und ins Landesparlament einzubringen. /ck